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Bericht zur Fachexkursion Berlin, 28.02.2013. Ja - für Gera on Tour ! 


Ja für Gera stellt die aktive Belebung des Zentrums von Gera seit 10 Jahren in den Mittelpunkt unzähliger Aktivitäten seiner Vereinstätigkeit. Trotzdem: Was kann man noch besser machen, wie machen es Andere? Welche Akteure gehören noch dazu? Was packt man noch an? Also: Fachexkursion in Stadtbezirkszentren von Berlin. Wer ist dabei: sechs Wissbegierige von Ja für Gera und drei Berliner Fachexperten aus Citymanagement und Marketing. Getroffen wurden acht Fachleute vor Ort in drei Stadtbezirken. Was gesehen wurde, kann man nicht zählen. Was man erfahren hat, auch nicht. Es war auf alle Fälle: viel! 

Mit dabei waren: 

Volker Tauchert, Vorsitzender von Ja - für Gera, Andre Schakaleski, Marktgastronom / Schausteller, Dr. Wolfgang Groeger, Vorstand der Wohnungsgenossenschaft Neuer Weg, Olaf Schneider, Geschäftsführer Profund, Bauträger u. Projektentwicklung GmbH, Kathrin Meisel, freie Innenarchitektin, Thomas Leidel, Architekt für Stadtplanung 

 

13:15

Dr. Justus Bobke, Büro bobke-marke, führte fachkundigst durch die Berliner Zentren und von Ort zu Ort. Besonders hilfreich: seine Stadtmarketingerfahrungen in den Wirren einer wachsenden Stadt und der Bezug zum genius loci. 

 

13:30

Im Lichthof der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung erläutert der Stadtentwicklungsplaner Jens Nyhues den Wandel der Berliner Zentren. Sein Spezialgebiet: großflächiger Einzelhandel. Einkaufszentren, Einkaufszentren und kein Ende. Wie wird damit umgegangen? Wir hören vom Seilakt von Steuerungsabsicht, Investorendruck, restriktivem Vorgehen… . In Berlin gilt, dass Schützen und Entwickeln des Vorhandenen dabei im Vordergrund steht. Aber, wie so oft ist das reale Leben auch hier wohl manchmal anders als in der Theorie. Wo ist das Patentrezept? Was machen wir? 

 

15:00

In der MARHEINEKE-Markthalle des Bergmannkiez in Kreuzberg sprechen wir mit Horst Köhler, dem Centermanager der Halle, der eigentlich Immobilienverwalter ist. Tolle Halle, tolles Konzept. Eine Kunstgalerie ist dabei, ein gläserner Radiosender, gute Produkte und Stände. Viel Gelegenheit zum Kosten, Essen, Trinken und Verweilen. Das Geheimnis des Erfolges: kluge Auswahl bei den Händlern, Einbettung in den Kiez und … sehr exaktes Rechnen bei Mieten, Nutzflächen, Verkehrsflächen, Kosten für gemeinsame Werbung, für regelmäßige Events und Bekos. Und: Einsicht beim Eigentümer, 3 € / qm Standfläche bei den Nebenkosten dazuzulegen. Dann geht es eben. 6-8 Tausend Besucher täglich sind zufrieden. Aha! 

 

16:30

Szenenwechsel: im Geschäftssitz von walks+talks in der Nähe der Friedrichstraße reden wir mit Johanna Ismayr, Gf von BundesPresseStrands. Sie ist die „Erfinderin“ des Public-Events mit Strand an der Spree neben den Zentren der Macht.10 Jahre Zwischennutzung und ein sommerliches Wohlfühlspektakel mitten in der City liefern genügend Erfahrungen, was Leute heute hier erleben wollen. Und wie es funktioniert. Und woran es hapert. Zum Beispiel: die Bürokratie. Deutsche Verwaltungen sind auf temporäre Nutzungen nicht eingestellt. Das ist nicht vorgesehen! Schnell weiter und weiterhin viel Glück und gute Nerven! 

 

17:30

Das Zentrum von Moabit umfängt uns: Sabine Slapa, beauftragt mit dem Geschäftsstraßenmanagement, führt durch die Zunfthalle (oder Arminius-Markthalle). Was für ein tolles Ambiente; gute Stände, hervorgehobene gründerzeitliche Hallenarchitektur; Wohlfühlflair und kleine, aber noble Eventgastronomie. Was ist das Geheimnis hier? Man lässt sich etwas einfallen, nutzt die Lage, die Tradition der Halle, ruht sich nicht auf Altem aus, stellt sich auf neue Bewohnerschichten im Kiez ein (das Regierungsviertel strahlt bis hierher aus) und bietet Neues, experimentiert. Danach erläutert Frau Slapa die räumlichen, aber vor allem die funktionalen und nutzungsseitigen Zusammenhänge im Stadtteil. Wie bringt man eine einhüftige, traditionelle Geschäftsstraße, in der ein Hertie (gebaut 1958) 2009 brach fiel, aber viele Läden, Händler und Gastronomie existieren, einen vor der Tür liegenden Park, einen sich belebenden Stadtteil, die U-Bahn als Frequenzbringer und ein benachbartes Brauereigelände, das ein EKZ-Neubau erhalten soll, zueinander? Antwort: Mit Geduld, einem Plan, Unterstützern und Geschäftsstraßenmanagement. Vorbildlich! 

 

18:15

Susann Liepe und Sabine Slapa, dieraumplaner, beauftragt mit dem Citymanagement Karl-Marx-Straße und Clemens Mücke, Leiter der Wirtschaftsförderung von Neukölln, erläutern danach neue Wege in der zentralen Lage des bekannten, aber nicht unproblematischen Stadtbezirks. Sehr lang ist das Zentrum; attraktiver soll es werden. In den angrenzenden Quartieren befinden sich über 70 Modefirmen, bisher aber ohne größere öffentliche Sichtbarkeit. Jetzt gibt es dank wirtschaftsfördernder Maßnahmen gemeinsame Eventtage, Showrooms und Läden. Wifö hier heißt, lokale Potentiale zu entdecken und gezielt zu unterstützen. Außer einem Modenetzwerk werden ein Kreativ- und ein IT-Netzwerk gefördert. Wir Besucher gewinnen den Eindruck, dass die Wirtschaftsförderer hier genau analysiert haben, nach einem präzisen Konzept handeln und gezielt die unterstützen, die da sind, das Zentrum beleben und weiterbringen.

 

19:15

Baustellenbesichtigung! Wir treffen Lars Neubauer, kaufmännischer Projektentwickler der MIB AG und Projektleiter der Sanierung des Hertie Moabit. Die Firma, tätig im Segment Geschäftshäuser (ihr gehört u. a. die Mädlerpassage in Leipzig!) erwarb die Brache und baut es zum großen Geschäfts- und Wohnhaus um. Während unten C u.A, dm-Drogerie und zwei große Läden liegen, werden die oberen Geschosse Fitnessstudio und Appartments erhalten. Hier weiß man, was man will und nutzt gezielt die sehr gute Lage. Modern und auf Nachhaltigkeit angelegt wird dieses neue alte Haus für alle ein Gewinn. Und Wandel mittendrin!

 

20:30

Abendessen und Fazit ziehen: Interessant und lehrreich!!! Erfahrungen für Gera? Wir werden sehen! 

 


 

 

DER DANK VON JA - FÜR GERA GEHT AN ALLE GESPRÄCHSPARTNER UND ENGAGIERTE AKTEURE, DIE SO BEREITWILLIG IHRE ERFAHRUNGEN UND KENNTNISSE WEITERGABEN SOWIE DIE ORGANISATOREN, INSBESONDERE AN SABINE SLAPA, BÜRO dieraumplaner, SUSANN LIEPE; BÜRO LOKATION:S UND Dr. JUSTUS BOBKE, BÜRO bobke-marke. HERZLICHEN DANK! 

  

DANK AUCH AN VOLKER TAUCHERT VON ALLEN TEILNEHMERN!

 

In Abstimmung mit Ja - für Gera: Thomas Leidel, 25.03.2013

 

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